Mein Name ist

TONI PFÜLF

1877–1933

Ab 1905 setzte ich mich für das Frauenwahlrecht und für die Rechte von Frauen und Kindern ein, ab 1919 sogar mit Mandat im Arbeiterrat und dann als eine von 37 Frauen im Reichstag. Ich wurde zum Erstaunen vieler Genossen immer wieder gewählt, was die Nazis höhnen ließ: „Gehens heim, nehmens an Schrubber und an Putzlumpen und überlassens das Politisieren den Mannsleuten“.

Ich wurde gegen den Willen meiner Eltern Lehrerin statt zu heiraten und, durch das erlebte Kinderelend in Bayern, Sozialdemokratin.

Früh erkannte ich die Gefahr des Nationalsozialismus und kämpfte dagegen an, wie Hitler uns schikanierte, misshandelte, internierte und ermordete. Ich setzte mich am 17. Mai 1933 in den Zug und nahm Schlaftabletten, entschlossen, München tot zu
erreichen. Das glückte erst am 8. Juni.

„Dass viereinhalb Millionen freie Gewerkschafter und die christlichen Organisationen, dass ihr alle zusammen und die große Partei nicht versucht habt, auf jede Gefahr hin Widerstand zu leisten, das kann ich nicht ertragen.“

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