Mein Name ist

HEDWIG KÄMPFER

1889–1947

Den Freistaat Bayern gäbe es nicht ohne unsere sozialistische Jugendgruppe, die „Achtzehner“. Wir haben uns eingesetzt für das allgemeine Wahlrecht, den 8-Stunden-Tag und die sofortige Beendigung des Ersten Weltkriegs. Wir haben die Revolution am 7. November 1918 mit vorbereitet, die zur Proklamation des Freistaats durch Kurt Eisner führte.

Meinem Mann Richard und meiner Tochter gelang nach 1933 die Flucht in die USA. Ich lebte ab 1934 im Exil in Frankreich. Nach schweren Jahren im französischen Lager Gurs verstarb ich 1947 in Paris, wo ich gerade die Rückkehr nach München vorbereitete.

Ich war im provisorischen Bayerischen Nationalrat, Richterin am Revolutionstribunal und 1919 bis 1924 Stadträtin in München. Viele Jahre wohnte ich mit meiner Familie in der Isarvorstadt, u.  a. in der Dreimühlenstraße 20 und Blumenstraße 17.

Vertiefung:

» Hedwig Kämpfer, In: Hanna Schramm: Menschen in Gurs. Erinnerungen an ein französisches Internierungslager (1940–1941). Mit einem dokumentarischen Beitrag zur französischen Emigrantenpolitik (1933–1944) von Barbara Vormeier. Worms 1977

» Mira Alexandra Schnoor: Hedwig Kämpfer – Spuren eines Lebens: zwischen Räterepublik, Emigration und Lagerhaft, Manuskript BR 1998

» Hedwig Kämpfer, In: Adelheid Schmidt-Thomé: Sozial bis radikal, München 2018, S. 155-162

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